Detaillierte Beitrags-Information

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Beitragstitel Eine phosphathaltige Hämofiltrationslösung - sicherer und einfacher
Autor:innen
  1. Sara Maurer Kantonsspital St. Gallen Präsentierende:r
  2. Ursula Betschart Kantonsspital St. Gallen
  3. Gian-Reto Kleger Kantonsspital St Gallen
Präsentationsform ePoster
Themengebiete
  • SGI Pflege
Abstract-Text Die kontinuierliche veno–venöse Hämodiafiltration (CVVHDF) ist eine schwierige und zeitintensive Massnahme auf der Intensivstation, insbesondere für das Pflegepersonal. Dies gilt besonders, falls eine regionale Antikoagulation mit Zitrat eingesetzt wird. Am Prismaflex®-System (Baxter) sind dann drei verschiedene Substitutions- und Dialyselösungen notwendig. Zusätzlich muss zentralvenös Kalzium und meist auch Phosphat verabreicht werden. Diese beiden zweiwertigen Ionen sind inkompatibel mit zahlreichen Medikamenten und miteinander selbst. Die komplexe Installation ist fehleranfällig, arbeitsintensiv und (ver)-braucht mehrere zentralvenöse Zugänge.
Die neue kombinierte Substitutions- und Dialysatlösung Biphozyl® (Baxter) könnte diese Probleme reduzieren. Ein Zweikammerbeutel, enthält nach Mischung der Kompartimente 1 mmol/L zweiwertiges Phosphat und 0.75 mmol/L Magnesium. Diese Lösung bleibt mindestens 24 h stabil. Die regionale Antikoagulation erfolgt durch eine Prädilutionslösung mit erhöhtem Zitratgehalt (Prismocitrate®, 18 mmol/l). Im November 2017 haben wir auf unserer Intensivstation die CVVHDF mit regionaler Antikoagulation auf das neue System umgestellt. Dabei haben wir unser gewichtsadaptiertes Blutfluss- und Substitutionsschema beibehalten. Die Auswertung der Daten von 15 Patienten mit unterschiedlichen Krankheitsbildern zeigt, dass eine zusätzliche Phosphatsubstitution, mit Ausnahme eines Patienten mit schwerer, symptomatischer Hypophosphatämie bei schwerem Refeedingsyndrom (Patient 14), entfällt. Die Serum-Phosphatwerte pendeln sich nach 24 - 36 h zwischen 0.9 und 1.4 mmol/L ein. Eine regelmässige Kontrolle der Phosphatwerte ist somit bei den meisten Patienten nicht nötig. Der Säure-Basenhaushalt kann, bei genügender Leberfunktion rasch ausgeglichen werden. Das Bikarbonat liegt bei allen Patienten nach 30 h zwischen 23 und 27 mmol/L und eine relevante Alkalose haben wir nicht beobachtet.
Konklusion: Biphozyl® vereinfacht die CVVHDF mit regionaler Antikoagulation und kann Hypo- und Hypophospatämie vermeiden helfen.